Zwergwidder

Zwergwidder, wildfarben

Zwergwidder, wildfarben

Geschichte: Mitte der 1950er Jahre, überlegte sich der Kaninchenzüchter Adrian de Cock aus dem niederländischen Tilburg, ein Widderkaninchen im Kleinformat zu züchten. Im Gegensatz zu den Deutschen Kleinwiddern sollten es in den Niederlanden Zwergwidder werden- ein Widderkaninchen mit den Eigenschaften eines typischen Zwergkaninchens.

Für seine ersten Zuchtversuche verwendete Adrian de Cock französische Widder und Farbenzwerge. Die Farbenzwerge verkörperten den Zwergentyp und die französischen Widder sollten den Widdertyp beisteuern. Durch verschiedene Inzuchtlinien bei denen er besonders darauf achtete, eine Zwergwüchsigkeit herbeizuführen, den Zwergenfaktor der Farbenzwerge aber zu verdrängen und dabei den Widdertyp zu erhalten und durch die Einkreuzung von madagaskafarbenden Englischen Widdern benötigte de Cock nicht einmal 12 Jahre, ehe er sein Zuchtziel, ein Widderkaninchen im Zwergenformat zu erzüchten, erreicht hatte.

1964 zeigte er seine Widderzwerge als Nederlandse Hangoor Dwerge (NHD) erstmals auf der holländischen Bundeskaninchenschau in Den Bosch. Anschließend folgte die Anerkennung der Nederlandse Hangoor Dwerge in den Niederlanden. Kurz darauf, noch im selben Jahr, wurden die ersten Niederländischen Widderzwerge nach Deutschland importiert. Als Rasse wurden sie allerdings erst 1973, fast 10 Jahre nach ihrer Anerkennung in den Niederlanden, in Deutschland anerkannt. In Deutschland hießen die kleinsten aller Widderkaninchen vorerst Widderzwerge. Im Jahr 2003 wurden sie zu Zwergwiddern umbenannt, da der Widdertyp im Vordergrund stehen sollte.

Zuchtziel: Das Zuchtziel ist es, ein Zwergkaninchen mit den Eigenschaften eines Widderkaninchens zu erzüchten.

Standard:

Bewertungsskala:

Gewicht 20 Punkte
Körperform, Typ und Bau
20 Punkte
Fellhaar
15 Punkte
Kopf
15 Punkte
Behang
15 Punkte
Farbe und Zeichnung 10 Punkte
Pflegezustand   5 Punkte

 

Gewichtstabelle:

1,20 kg bis 1,30 kg bis 1,40 kg bis 1,50 kg 1,50 – 1,90 kg bis 2,00 kg Höchstgewicht
16 17 18 19 20 19 2,00 kg

1. Gewicht

Normalgewicht über 1,50 bis 1,90 kg. Mindestgewicht 1,20 kg. Höchstgewicht 2,00 kg.

2. Körperform, Typ und Bau

Der Körper ist kurz, gedrungen, breitschultrig und mit einer schönen Rückenlinie, einem breiten, gut abgerundeten Becken und einem kurzen, kräftigen Nacken, ohne sichtbaren Hals, versehen. Die Läufe sind kurz und mittelstark. Die Häsin ist etwas feiner als der Rammler und frei von jeglichem Wammenansatz.

3. Fellhaar

Das Fellhaar ist entsprechend dem Größenrahmen der Zwergwidder verhältnismäßig kurz. Es ist dicht in der Unterwolle, von feiner Struktur und zeichnet sich durch eine feine, gleichmäßige Begrannung aus. Die Ohren sind gut behaart.

Leichte und schwere Fehler:

Siehe: Allgemeines im Standard 2004

4.Kopfbildung

Für beide Geschlechter typisch ist der ausgeprägte Widderkopf, der kurz und kräftig zu sein hat, eine breite, gut entwickelte Schnauzpartie und starke Kinnbacken, sowie eine breite Stirn und eine schöne Ramsnase aufweist.

Leichte Fehler:

Wenig entsprechend dem Rasse- und Geschlechtstyp ausgeprägte Kopfbildung.

Schwere Fehler:

Völliges fehlen des typischen Widderkopfes, Häsinnenkopf beim Rammler, ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin.

5. Behang

Der Behang besitzt an den Ohrenansätzen ausgeprägte Wulste (Krone) und wird hufeisenförmig, mit der Schallöffnung nach innen, zum Kopf hin getragen. Der Behang ist stabil im Gewebe und an den Enden gut abgerundet. Die Länge des Behanges beträgt 22-28 cm.

Leichte Fehler:

Schwach entwickelte, flache Krone. Schwache, dünne, zusammengefaltete Ohren. Schlecht getragener oder abstehender (schwebender) Behang. Etwas kurzer oder langer, nicht zur Körpermasse passender Behang.

Schwere Fehler:

Zeitweiliges Aufrechttragen eines oder beider Ohren, weniger als 22 cm oder mehr als 28 cm Behanglänge.

6. Farbe und Zeichnung

 

Anerkannt sind die Farbenschläge grau in den Abstufungen wild-, hasen-, dunkel-, eisengrau und hasenfarbig, weiß, Rot- und Blauaugen, sowie – mit der unten folgenden Einschränkung – alle anderen einfarbigen Farbenschläge. Anerkannt ist außerdem die Thüringerfarbe nebst Thüringerabzeichen.

Diese Farbenschläge (außer weiß) sind auch als gescheckte Tiere zugelassen, wobei nur die Mantelscheckung anerkannt ist. Anerkannt sind ferner – mit der unten folgenden Einschränkung – weitere Farbenschläge mit Zeichnung bzw. Abzeichen, für sie ist eine Kombination mit der Mantelscheckung nicht zugelassen. Für alle Farbenschläge werden die jeweiligen Anforderungen an Farbe, Zeichnung und Abzeichen der entsprechenden Rassen erhoben.

Nicht zugelassen sind die Farben und Zeichnungen der Silberkaninchen, der Deut­schen Riesenschecken, der Rheinischen Schecken, der Kleinschecken, der Zwerg­schecken, der Englischen Schecken, der Holländer-, der Separator und der Jamora.